Jubiläumskonzert
Musikalische Zeitreise in Ransbach-Baumbach für Jung und Alt
Kreismusikschule reiste fulminant durch die Zeit
Mitreißendes Jubiläumskonzert in prall gefüllter Stadthalle
Wenn hunderte Musizierende, Darsteller, Sänger und Tänzer zusammenkommen, verspricht das ein ganz besonderes Ereignis zu werden. Und dieses Versprechen hat die Kreismusikschule Westerwald bei ihrem Konzert zum 50-jährigen Jubiläum mehr als erfüllt, was das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stadthalle mit riesigem Beifall honorierte. „Wo sonst Udo Jürgens und Roland Kaiser ihr Können zum Besten gegeben haben, begeistern heute die Schüler aller Fachbereiche der Kreismusikschule Westerwald sowie das gesamte Lehrerkollegium mit einer faszinierenden Reise durch die Epochen der Musik“, eröffnete Landrat Achim Schwickert das Event.
In seiner Rede betonte er, wie bereits bei der Gründung des Westerwaldkreises der Musikpflege große Bedeutung beigemessen wurde und der Kreistag 1974 die Einrichtung einer Kreismusikschule beschloss. „Unter der Leitung von Milena Lenz-Mester ist die Kreismusikschule Westerwald heute ein wertvoller Bildungsträger mit einem umfangreichen Angebot, wobei der jüngste Schüler anderthalb und die älteste Künstlerin bereits 94 Jahre ist“, sagte Landrat Schwickert. Dabei sei er besonders stolz darauf, dass die wöchentlich etwa 500 Unterrichtsstunden durch über 30 fest angestellte Lehrkräfte erbracht würden. Mit großer Vorfreude erwartet er die Fertigstellung des Neubaus der Anne-Frank-Realschule plus in Montabaur, denn hier erhält die Kreismusikschule auf 345 Quadratmetern neue, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Räumlichkeiten.
Landrat Schwickert dankte allen Mitwirkenden für ihr Engagement und nicht zuletzt auch den Kreisgremien, Verbänden und Unterstützern, ohne die eine erfolgreiche Arbeit der Kreismusikschule nicht möglich wäre. In diesem Rahmen begrüßte er Michael Bug, Vorstandsmitglied der Sparkasse Westerwald-Sieg, die jährlich mit einer Förderung von 250.000 Euro einen wichtigen finanziellen Grundstein legt.
Passend zum festlichen Rahmen wurden dann Schüler der Kreismusikschule geehrt, die im Jahr 2025 besondere musikalische Erfolge erzielt hatten. So gewannen Ronny Preußer, Lucia Fernandez-Trappa-Elsner und Ines Kubetz-Osipow 1. Preise im Regionalwettbewerb von Jugend musiziert. Beim Landeswettbewerb erhielt Amy Schäfer einen 1. Preis und Mira Schwabe sowie Emil Zierold einen 2. Preis. Aliena Emmi Kurtenacker erreichte im Bundeswettbewerb Jugend musiziert einen hervorragenden 3. Preis. Beim 9. Klavierwettbewerb der Musikschulen von Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg bekam Mila Schäfer einen 3. Preis und Greta Fink einen 1. Preis mit Auszeichnung.
Mit Können, Freude und Einsatz von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete dann das musikalische Programm. Ganz nach dem Motto „Heureka – es ist vollbracht!“ konnte der zerstreute Professor (Milena Lenz-Mester) ein Radio so umprogrammieren, dass alle Anwesenden mit ihm durch die Zeit reisten. Unterstützt von Assistentin Anneliese (Musiklehrkraft Anke Welsch) traf er wichtige Zeitzeugen, die über die Feinheiten der jeweiligen Musikepoche informierte.
Los ging die Reise mit einem energiegeladenen Trommelensemble in der Steinzeit. Im Mittelalter begeisterten kleine Darsteller als tapfere Ritter, Drachen und Prinzessinnen, während eine Gruppe Musizierender „Sumer is icumen“ zum Besten gab. Dabei faszinierten nicht nur die authentische Kleidung, sondern auch Instrumente wie die Subkontrabassflöte, Buccina und Doppel-Aulos, die nur die wenigsten kannten. Vor eindrucksvoller Bühnenkulisse erklangen unter anderem Händels opulente Feuerwerksmusik im Barock, der Klassiker „Eine kleine Nachtmusik“ und Mussorgskys romantische Bilder einer Ausstellung. Dabei kamen die Lehrkräfte der Kreismusikschule und die Schüler in vielfältigen Kombinationen zusammen. „Jeder aus unserer Musikschule, der auf die Bühne wollte, sollte an diesem Tag die Chance bekommen. Deshalb wurden alle aufgeführten Beiträge extra für das Jubiläum innerhalb von einer Projektwoche intensiv erarbeitet“, erklärte Milena Lenz-Mester.
Spätestens beim Auftritt der Bigband zu „A Night like this“ mit der Solistin Penny Jo Blatterman und einer auf die 1920er Jahre abgestimmten Tanzperformance beteiligte sich das Publikum rege am Programm. Auch das anschließende Streicherensemble mit seiner großen Anzahl Musiker allen Alters versetzte die Zuhörer mit modernen Klängen in Staunen, während der poppige Bandauftritt zu „Walk like an Egyptian“ zum Mitsingen animierte.
Beim fulminanten Finale zu Coldplays „Viva la vida“ fanden sich dann nahezu alle Künstler auf und vor der Bühne ein. Sie wurden unterstützt vom Mitarbeiterchor der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises. „Ein herzlicher Dank gilt allen fleißigen Helfern vor und hinter den Kulissen, Schülern, Eltern, dem Haus Kunterbunt, dem Kunst-, Kultur- und Naturverein b-05, den zahlreichen Gästen und dem gesamten Kollegium der Kreismusikschule, die dieses würdige Jubiläumskonzert möglich gemacht machen“, verabschiedete sich die von Eindrücken überwältigte Milena Lenz-Mester unter riesigem Applaus.
Fotos: Kreisverwaltung / Nicole Chemnitz
Buz Preisträger: Landrat Achim Schwickert, Milena Lenz-Mester und Christian Gansemer von der Kreismusikschule würdigten die Preisträger: (von rechts nach links) Greta Frink, Mira Schwabe, Amy Schäfer, Mila Schäfer und Ronny Preußer.